LA FORZA DEL DESTINO di Giuseppe Verdi
Melodramma in vier Akten von Giuseppe Verdi (1813-1901)
Libretto von Francesco Maria Piave nach einem Drama von Angel de Saavedra
«Die Welt spielt verrückt. Was sind das bloss für Zeiten!» Dieser Satz aus Fra Melitones Munde, dem brummeligen Mönch aus La forza del destino (Die Macht des Schicksals), könnte programmatisch für Giuseppe Verdis 1861 uraufgeführte Oper stehen. Tatsächlich ist die Welt in diesem Musikdrama arg aus den Fugen. Der knapp 50-jährige Verdi entwarf mit seinem gigantischen Melodrama ein schonungsloses Porträt einer von Kriegen geprägten, zerbrochenen Gesellschaft, in der Liebe, Zuneigung und Barmherzigkeit das Weltendunkel nur punktuell aufhellen.
Vor diesem Hintergrund bewegen sich die drei Hauptfiguren der Oper: Leonora, Don Alvaro und Don Carlo. Die Liebesbeziehung zwischen Leonora und Alvaro scheint von Beginn an zum Scheitern verurteilt zu sein – zu unterschiedlich sind ihre sozialen Positionen, als dass sie auf eine glückliche Erfüllung ihrer Liebe hoffen dürften. So ist der fatale Pistolenschuss zu Beginn des Dramas, der Alvaro zum unglücklichen Mörder von Leonoras Vater macht, wohl nicht allein ausschlaggebend für die unerfüllte Vereinigung des Paares. Genauso wenig hat das titelgebende «Schicksal» seine Hände im Spiel, wenn die Handlung auf ihr tragisches Ende zusteuert. Es ist vielmehr Leonoras Bruder Carlo, der durch seine verbohrte Rachsucht und seinen Hass eine mögliche Versöhnung immer wieder zerstört. Mit La forza del destino schuf Verdi eine seiner kraftvollsten und melodisch farbigsten Partituren. Dass sie in den Händen von Fabio Luisi einen idealen Interpreten findet, dürfte nicht erst seit seiner aufregenden Interpretation von Verdis Messa da Requiem deutlich geworden sein. Diegrossformatige Anlage des Stücks ist auch für Regisseur Andreas Homoki wie geschaffen. Die horrend schwierigen Gesangspartien sind exquisit besetzt: Als Leonora ist zum ersten Mal an unserem Hause die georgisch-russische Sopranistin Hibla Gerzmava zu hören, den Alvaro singt der Tenor Yonghoon Lee und als Carlo ist der am Opernhaus bestens bekannte George Petean zu erleben.
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